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50 Jahre Speak-Out: Die Vereinsgeschichte


Im Zürcher Niederdorf, an der Häringstrasse 3, befindet sich eine unscheinbare blaue Eingangstür. Dahinter verbirgt sich seit 1971 das Lokal des Vereins Speak-Out, der auf eine bewegte 50-jährige Geschichte zurückblicken kann und sein Bestehen dem Engagement von Zürcher Jugendlichen Ende der 60er-Jahre verdankt.

Der Ursprung des Vereins ist hierbei in einer Zeit zu verorten, die geprägt war vom Kampf der Jugend gegen das bürgerliche Establishment und ihrer vehementen Forderungen nach autonomen Jugendzentren (AJZ), die mit dem Globuskrawall am 29. Juni 1968 in Zürich ihren Urknall fanden. Der Zürcher Stadtrat weigerte sich damals, das sogenannte Globus- Provisorium für ein AJZ zur Verfügung zu stellen. Ein Entschluss, der in einer gewaltsamen Konfrontation zwischen Demonstranten und der Polizei gipfelte und die kommenden Jahrzehnte prägte. Nicht nur in Zürich wurde für ein AJZ gekämpft, auch in anderen Städten und Dörfern der Schweiz. Aus diesen Jugendbewegungen heraus entfaltete sich eine politische Kraft, die bis weit in die 80er-Jahre reichte.


Das Speak-Out ist eng mit dieser Bewegung verknüpft. Das Experiment Lindenhofbunker war – wie wir auf den folgenden Seiten erfahren – ein entscheidendes, wenn nicht gar das wichtigste Moment für den Verein und kann als Initialzünder gelten. Insbesondere auch aus diesen Erfahrungen heraus entstanden in der Folge in Zürich die Jugendberatungsstelle, das Drop-in und die Notschlafstelle. Ihr Bestehen haben diese Institutionen auch der Initiative des Speak-Out zu verdanken.

In der Vereinsgeschichte wird das 50-jährige Bestehen beleuchtet. Ausgehend vom Ist-Zustand wird der Fokus insbesondere auf die Gründungs- und ersten Wirkungsjahre gelegt. Auf weitere ein- schneidende Ereignisse und Umbrüche wird punktuell eingegangen.


Der Text wurde im Auftrag des Vereins von Sarah Weibel (Projektleiterin Stiftung Pusch) erstellt und basiert einerseits auf Berichten von Zeitzeugen, Literatur, Zeitungsartikeln und verschiedenen Dokumenten des Vereins aus Privat-, Vereins- und Archivbeständen (wie beispielsweise Jahresberichte und -rechnungen, Sitzungsprotokolle, Info-Hefte, Reporting-Gespräche mit der Stadt Zürich, Chronik, Flyer, Notizen). Da das Speak-Out nicht über ein eigenes Archiv verfügt, gestaltete sich die Recherche äusserst schwierig und aufwendig. Diverse Unterlagen gingen in grossen Teilen zusammen mit mittlerweile verstorbenen ehemaligen Mitgliedern verloren oder wurden entsorgt, sind in verschiedenen Archiven verborgen oder teil- weise zeitlich nicht eindeutig zuzuordnen, nicht lesbar und lückenhaft. Auch konnten einzelne für die Vereinsgeschichte wichtige Persönlichkeiten nicht erreicht oder ausfindig gemacht werden. Unter anderem aus diesen Gründen konnte die Geschichte nicht lückenlos aufgearbeitet oder in einen grösseren Kontext gestellt werden. Sie ist zudem stark von der Innensicht des Vereins und seiner ehemaligen und gegenwärtigen Mitglieder geprägt. Die Vereinsgeschichte liefert jedoch einen punktuellen ersten Einblick in ereignisreiche 50 Jahre Speak-Out, die sicherlich einer detaillierteren und umfangreicheren Analyse bedürften und verdienten.


Hier geht's zum Download der gesamten Vereinsgeschichte:


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